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Die Gemeinde Bärnau besteht aus verschiedenen Ortsteilen, Dörfern und Weilern.
Hier finden Sie detaillierte Informationen über die einzelnen Ortsteile der Gemeinde Bärnau.

Ahornberg

Die Ortschaft
Eine Streusiedlung rund um den 793 m hohen Ahornberg ist die jüngste in der Gemeide Bärnau, deren Entstehung Karl Scheidler für die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Ellenfeld 2007 genau beschrieben hat.

Entstehung Ahornberg
1803 verstaatlichte das neu entstandene Königreich Bayern die Besitzungen des Klosters Waldsassen, darunter die Dorffluren der in der Pestzeit verödeten Ortschaften Karlsreuth und Kotzersreuth . Aus Unterlagen der königlichen Forstverwaltung Waldsassen ist zu entnehmen, dass sich die verödeten, mit Heidelkraut überwucherten 415 Tagwerk am und um den Ahornberg nicht zur Holzkultur eignen würden. Der Grund und Boden solle lieber gewinnbringend an interessierte Ansiedler verkauft werden.

So erwarben im Jahr 1811 Bauernsöhne, Taglöhner oder Handwerker aus den benachbarten Dörfern die ersten Fluren. Sie können (mit den heutigen Hausnummern 14 – 20) als die Begründer der
Ortschaft Ahornberg gesehen werden. (vgl. Chronik FFW Ellenfeld, S. 192 ff)

Bewohner
Derzeit befinden sich auf der Streusiedlung des Ahornbergs 24 Anwesen mit ungefähr 65 Einwohnern. Der jüngste Einwohner ist Jahrgang 2009, die älteste ist Jahrgang 1918. Zum Vergleich: 1955 waren 115 Einwohner gezählt worden. Es hat sich ein Strukturwandel von Landwirtschaft im Haupt- und/oder Nebenerwerb vollzogen. Die Hausnamen oder Teile davon bezeugen heute noch, dass in den beiden vergangenen Jahrhunderten ein Nebenerwerb betrieben wurde: „Schäfer, Zimmermann, Wirt, Schuster, Maurer, Schneider, Weber, Schreiner“. Heutzutage verdienen die Ahornberger ihren Lebensunterhalt als Handwerker, Arbeiter Landwirte oder Angestellte. Der Ahornberg gehört baurechtlich zum sogenannten „Außengebiet“. Das bedeutet, dass keine weiteren als die bestehenden Anwesen errichtet werden würden. Für die Bewohner hat die Wohnlage unschätzbaren Wert wegen der einmaligen Landschaft und der paradiesischen Ruhe.

Der Ahornberg - eine Herausforderung
Eine Herausforderung stellt die Steigung  für Radfahrer dar. Zu Hunderten gehts alljährlich mit dem Drahtesel den Ahornberg hinauf. Spaziergänger und Wanderer finden am und um den Ahornberg Routen mit Längen und Schwierigkeitsgraden. Und wer etwas ganz Besonderes haben oder hören will, der setze sich an einem Abend auf das „Bankerl“ am westlichen Waldrand. Was man da hört? - NICHTS, absolute Stille!

Altglashütte

Beierfeld

Beierfeld bestand bis nach dem Ende des zweiten Weltkrieges nur aus einem Einödhof; dem Stodlbauern. Früher standen dort Ställe des Gutes Wendern, dessen Grundstücke fast bis Hermannsreuth reichten. Im Jahre 1914 kauften die Urgroßeltern des jetzigen Besitzers Norbert und Gabriele Schmidkonz der Familie Beier vom Gut Wendern Grundstücke und Scheunen ab und errichteten einen Bauernhof. Daher der Name: „Beierfeld“!

Ganz in der Nähe kreuzt sich die Staatsstraße Bärnau – Mähring und die Kreisstraße Ellenfeld – Hermannsreuth.

Schon 1948 baute der Staat rechts der Straße nach Griesbach etwas erhöht ein Zollhaus für vier Zöllnerfamilien. 1952 pachtete das Ehepaar Wenzel und Maria Stadler geb. Kraus ein Grundstück vom „Stodlbauern“ und bauten sich 1953 ein Häuschen mit Garten, links an der Straße nach Griesbach.

Aber schon im Jahre 1958 verkauften sie es an eine Flüchtlingsfamilie aus Schlesien. Die neuen Besitzer: Familie Walter kaufte 1966 dann auch das Grundstück der Familie Schmidkonz ab.

Gegenüber der Straße stellte 1960 der bayerische Staat ein schönes Grenzererhaus hin. Vorher befand sich die Grenzstation in Ellenfeld. Nach ca. 20 Jahren wurde die Grenz- und die Zollstation wieder abgezogen. In das Grenzhaus zogen private Mieter. Das Zollhaus kaufte die Familie Dill, die 1971 ebenfalls von der Familie Schmidkonz ein größeres Grundstück erwarb und darauf eine moderne Knopffabrik mit schönem Wohnhaus davor errichtete.

Bereits in der dritten Generation betrieb die Familie in der Dorfmitte von Hermannsreuth eine Knopffabrik, doch es wurde alles zu eng. Darum der großzügige Neubau in Beierfeld.

Ellenfeld

Geschichtliches von Adalbert Busl

Es handelt sich um ein Waldhufendorf mit ursprünglich 12 ganzen Höfen und einem Viertel-hof, der erst später hinzukam.

Der Ortsname Ellenfeld lässt wegen seiner Endung auf eine ältere Siedlungsgeschichte schließen, aufgrund der Flurform ist das Dorf jedoch der Ausbauzeit des 11./12. Jahrhunderts zuzuordnen. Unter diesem Aspekt bringt eine Zeitungsmeldung, die 1995 von einem angeblichen Urkundenfund im Staatsarchiv Amberg berichtete, keine grundlegend neuen Erkenntnisse, weil dahingestellt bleibt, ob das in der Luciusurkunde für das Kloster Weißenohe genannte Helenuelt identisch mit unserem Ellenfeld ist. Es sind sonst keine Beziehungen zum Kloster Weißenohe nachweisbar. Der Ort bestand mit Sicherheit schon zum Ende des 12. Jhs.

Wie Ellenfeld zum Kloster Waldsassen gekommen ist, ist im Einzelnen nicht belegt. Doch kann man annehmen, dass das Dorf schon immer zu Bärnau gehörte und zusammen mit Bärnau dem Kloster 1296 versetzt und 1313 endgültig übereignet wurde.

Der Übergang Ellenfelds (zusammen mit Bärnau, Breitenbrunn und den Wüstungen Gerbersreuth und Steinbach) vom Kloster Waldsassen an Karl IV. wird 1358 beurkundet, war aber zu diesem Zeitpunkt schon vollzogen. Ellenfeld und Wendern sind schon von alters her, wenn auch aus ganz unterschiedlichen Ursachen, in die Geschichte der Stadt Bärnau eingebunden. Ellenfeld war das einzige Bauerndorf im Pflegamt Bärnau.

Die anderen Dörfer rundherum gehörten zu den Hofmarken Wendern, Hermannsreuth und Thanhausen. Naab war von der Thanhauser Herrschaft der Stadt Bärnau übereignet worden. Deshalb betrachtete die Stadt Bärnau das Dorf Naab als ihr Eigentum. Als Besitz Kaiser Karls IV. steht das Dorf auch im Böhmischen Salbüchlein von 1366/68: Das Dorf Elhenuelt giltet 5 Pfund, 20 Schäffel Korn, 20 Schäffel Hafer, und hat 11 Höfe. Der ¼- Hof bestand damals noch nicht. Wo aber war der 12. Hof? Vielleicht lag er öd. In diesem Salbüchlein wird auch eine Wüstung bei Ellenfeld genannt.

Im Sigmundsprivileg von 1434 wird Ellenfeld als dem Kloster Waldsassen zehentbares Dorf aufgezählt. Eine Rechnung aus dem Jahr 1502 nennt das erste Mal geschlossen die Namen der Ellenfelder Bauern: Taischer, Pfeyffer, Weys, Richter, Peer, Pawlhanns, Grembs, Pawl Erl, Caspar Pawer, Hannewessel, Etzner, Schwegerl, und Jakob Scheffler als der Besitzer des Viertelhofs. Diese Besitzstruktur in Ellenfeld blieb Jahrhunderte lang erhalten. Die Unterscheidung in ganze Höfe und einen Viertelhof sagt zwar auch etwas über die Größe aus, ist aber eigentlich eine Grundlage zur Bemessung der Abgaben. Es war den Bauern auch nicht freigestellt, Grundstücke ihres Hofes einfach zu veräußern. Dazu war die Erlaubnis des Pflegamts Bärnau Voraussetzung. Diese Erlaubnis wurde aber nur sehr selten erteilt. Der Fall war dies auch, als 1791 von den Erben des Bärnauer Pfarrers Weining der Pfarrbauernhof (heute Hs.-Nr. 4 und Hs.-Nr. 5) zerteilt und an zwei verschiedene Besitzer verkauft wurde. Diesen Hof hatte 1723 Pfarrer Balthasar Guldenkopf vom hochverschuldeten Christoph Wolfrum gekauft, 1750 ging er in den Besitz seines Nachfolgers Weining über. 1830 und 1836 wurden in Ellenfeld Gemeindegründe verteilt.

HS.-Nr.
Hausname laut Urkataster 1840
Hofgröße
1
Nicklhof
Ganzer Hof
2
Bohrgroßhof
Ganzer Hof
3
Ottenhof
Viertelhof
4
Halber Pfarrbauernhof
Halbhof
5
Halber Pfarrbauernhof
Halbhof
6
Mattlhof
Ganzer Hof
7
Haasenhof
Ganzer Hof
8
Schirmerhof
Ganzer Hof
9
Schafferhof
Ganzer Hof
10
Sauserhof
Ganzer Hof
11
Bohkleinhof
Ganzer Hof
12
Schweimerhof
Ganzer Hof
13
Beerhof
Ganzer Hof
14
Leißenhof
Ganzer Hof
15
Hirtenhaus
Ganzer Hof

Dorfanlage von Ellenfeld (Stand 1840): Gut zu erkennen ist das radial angelegte Waldhufendorf mit 12 besetzten ganzen Höfen. Eine Hofflur ist auf die übrigen Höfe verteilt. Die Höfe 4 und 5 waren ursprünglich ein Hof und wurden erst gegen Ende des 18. Jhs. zerteilt. Hausnummer 3, der einzige Viertelhof in Ellenfeld, wurde erst in der frühen Neuzeit gebildet und fand auf dem Dorfanger seinen Platz. Dort stehen auch das Hirthaus (15) und die kurz vor 1840 gebaute Schule.

Auch in der Zeit vor der Formation der Landgemeinden sind Strukturen erkennbar, die auf beschränkte Ansätze zur Selbstverwaltung hindeuten: 1796 wurden von den Dorfführern im Pflegamt Bärnau Viertelmeister gewählt. Dies waren - so wie es eigens vermerkt ist - des Schreibens kundige Leute. Die Wahl fiel auf Josef Fischer von Ellenfeld und Michael Haberkorn aus Naab. 

1808 wurde die Gemeinde Ellenfeld gebildet mit folgendem Umfang (Zahlen 1825):

Gesamt
581
Einwohner
Ellenfeld
105
Einwohner
Ahornberg (inkl. Beierfeld)
97
Einwohner
Hermannsreuth (inkl. Holzmühl)
205
Einwohner
Obere und untere Kellermühl
14
Einwohner
Wendermühle
4
Einwohner
Wendern
156
Einwohner

Der Plan, in Ellenfeld eine Schule zu bauen, geht schon auf das Jahr 1806 zurück. Es sollte hier eine Filialschule zu Bärnau errichtet werden für Ellenfeld, Wendern und Marchaney. Die Hermannsreuther sollten in die Sommerschule hierher gehen. Dazu erklärten die auswärtigen Ortschaften, sie wollten ihre Winterschule behalten und die Kinder im Sommer nach Bärnau bzw. Schwarzenbach schicken. Der Schulhausneubau unterblieb, die Ellenfelder Kinder wurden weiterhin im Hirthaus unterrichtet.

Ab 1835 gab es wiederum Verhandlungen wegen des Schulhausneubaus. Wendern und Hermannsreuth wollten jeweils die Schule in ihrem Ort errichtet sehen, doch vergeblich. Nur in Hermannsreuth wurde wegen der Wegverhältnisse eine eigene Winterschule erlaubt. 1837 war der Schulhausneubau schon im Gange. 1844 war Erhard Spitzl Lehrer in Ellenfeld. Bereits 1775 ist eine Mutter-Gottes-Kapelle in Ellenfeld nachweisbar.

Die Geschichte Ellenfelds ist mit der Stadt Bärnau eng verbunden; sie ist über Jahrhunderte mit Bärnau und dem „Bärnauer Ländchen“ identisch. Das Dorf Ellenfeld, bis zum Jahre 1972 Hauptort der gleichnamigen Gemeinde, ist seitdem ein Ortsteil der Stadt Bärnau. Die Lage im Raum weist Höhen von 600 m – 700 m auf, die nach Norden und Osten ansteigen (Schafferberg 745 m).

Ellenfeld ist ein sehr schönes Runddorf. Die Hausnummerierung beginnt bei Familie Josef und Ingrid Mark „Nicklhof“ (Wirtshaus und Bauernhof) mit Nr. 1, Familie Meindl „Bomichl“ Nr. 2, Familie Reger „Schouster“ Nr. 3, Frau Wiesend „Ottn“ Nr. 4, Familie Bartel „unterer Sauser“ Nr. 5, Familie Schwägerl „Mattl“ Nr. 6, Familie Haas „Hoosn“ Nr. 7, Familie Zant „Schirmer“ Nr. 8, Familie Wild „Schaffer“ Nr. 9, Familie Schmidkonz „oberer Sauser“ Nr. 10, Familie Josef Lindner Nr. 11a, Familie Hubert Lindner „Bodik“ Nr. 11, Familie Josef Lindner „Schwoimer“ Nr. 12, Familie Schweimer „Bärn“ Nr. 13, Familie Richtmann „Leissn“ Nr. 14. Das „Hirthaus“ Nr. 15 wurde 1959 abgebrochen. An dieser Stelle und mit der gleichen Nummer steht jetzt das 1967 erbaute Raiffeisenlagerhaus. Der Dorf-Backofen Nr. 16 verschwand schon weit vorher und so wurde die Nr. 16 an die Ortskapelle vergeben, die 1876 erbaut wurde.

Die schöne Ortskapelle ist auch Mittelpunkt des Dorfes aus dem 19. Jahrhundert mit Wurzeln bis ins 17. Jahrhundert zurück. Das ehemalige alte Schulhaus(1839) Nr. 17 wurde von Hans Herzog gekauft und zum Wirtshaus (Hans-Pap) umgebaut. Die Nr. 18 war die gemeindliche Garage (Lehrergarage). Seit 1985 steht hier das neue Feuerwehrgerätehaus. Die Hofstelle „Hansima“mit Hs.Nr. 19 wurde von Johann Anton Haas im Jahre 1868 an dem Gemeindeverbindungsweg Ellenfeld-Bärnau neu erbaut. Grund und Boden dazu wurden von Hs. Nr. 3 hierher „transferiert“. Die Nr. 20 erhielt das von Josef Schweimer erbaute sogenannte „Grenzaufseherhaus“. Über Hs.-Nr. 21 ist nichts bekannt. Das neue Schulhaus wurde 1954 erbaut und bekam die vorläufig letzte Hs.-Nr. 22.

Das neue Schulhaus konnte leider nur 16 Jahre genutzt werden, da mit der Gebietsreform 1972 in Bärnau eine Zentralschule gebaut wurde und die Ellenfelder und Wenderner Kinder mit Bus nach Bärnau gefahren werden mussten.

Greim

Grün

Hermannsreuth

Fast zusammengebaut mit dem bayerischen Dorf war das böhmische Dorf Hermannsreith, dessen Bewohner 1946 vertrieben wurden. Ein großer Teil, auch aus den Nachbardörfern, konnte vorher noch zu uns rüber flüchten, wo es sehr eng in den Häusern wurde. Sehr schnell wurde die Idee zur Wirklichkeit, zwischen der Knopffabrik Dietrich, die schon seit 1930 gebaut wurde und dem südlichen Rand des Buchenwaldes eine Siedlung zu errichten. Bereits 1949 standen die ersten zwei Häuser. Zu Winterbeginn 1950 waren 16 Häuser und im Herbst 1952 nochmals 19 Häuser bezugsfertig. Im ganzen stehen jetzt 40 Häuser in und um die ehemalige Buchenwaldsiedlung. Jetzt Hermannsreuth-Siedlung benannt mit fast 100 Einwohnern. Mit dem Gasthof Wettinger besteht auch noch ein gut besuchtes Wirtshaus mit eigener Metzgerei. Ein sehr aktiver Siedlerbundverein bemüht sich, die Gemeinschaft der „Siedlerer mit den Dorferern“ zu pflegen und zu erhalten. Es gibt alljährlich einen feierlichen Weihnachtsgottesdienst und anschließend mit kleinem Konzert um den aufgestellten Christbaum vor dem Heim. Der Maibaum wird gemeinsam im Dorf aufgestellt und im Sommer das Johannisfeuer abgebrannt. Im August findet das Dorffest und im Herbst das Oktoberfestl in der Siedlung statt. In Eigenarbeit wurde im Dorf ein schöner Brunnen und bei der oberen Siedlungseinfahrt ebenfalls ein Brunnen mit Sitzgelegenheit errichtet. Schon 1958 wurde für eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse durch den Neubau einer Straße durch die Siedlung mit gleichzeitigem, staubfreien Ausbau der Ortsstraße zum Dorf gesorgt. Die Siedlung und das Dorf verjüngt sich. Immer wieder zieht es junge Leute an, die sich ein zum Verkauf stehendes Haus sichern und bei uns heimisch werden wollen. Was diese Ortschaft zu bieten hat ist eine freundliche Dorfgemeinschaft und eine Landschaft der Ruhe und Erholung mit einzigartiger Fernsicht über unsere Heimat.

Hermannsreuth - Dorf
Das Dorf Hermannsreuth, das unmittelbar an der bayerisch-tschechischen Grenze liegt, gehört mit der oberen und unteren Kellermühle, dem Bitterer- und Glockngehöft und der Mühllohe – zusammen 46 Häuser – zur Stadtgemeinde Bärnau. Zuvor gehörte es zur seit 1806 bestehenden Landgemeinde Ellenfeld. Eine Chronik erwähnt unser Dorf im Jahre 1350 zum ersten Mal, als Hartmannsreuth. Seit 1606 wird der Name Hermannsreuth amtlich gebraucht. Von 1548 bis 1645 hatte das Geschlecht der Abgott das „Schloss Hermannsreuth“ in Besitz. Davon stammt der im Volksmund noch heute gebrauchte Name „Abgout“. Von den umliegenden Bergen ist der höchste das „Dürrmaul“ mit 801 Metern. Das Dorf selbst liegt 760 Meter hoch und hat etwas über 100 Einwohner. Der Flächenraum des Ortsgebietes beträgt um die 300 ha. Das wichtigste fließende Gewässer ist der aus einem Weiher bei der Oberkellermühle kommende Lohbach. Er hat einen östlichen Lauf und heißt noch vor seinem Übertritt nach Böhmen „Reichenbach“, später „Mies“. Die Marienkapelle in der Dorfmitte ist so um die 150 Jahre alt. Sicher stand vorher eine Kapelle aus Holz, wie früher üblich, an ihrem Platz. Unweit davon steht seit 1990 ein selbstgebauter Backofen, alljährlich jetzt an Maria-Himmelfahrt der Mittelpunkt des Dorffestes. Vormittag feierlicher Gottesdienst im ehemaligen Schulgarten und dann bemüht sich die Dorf- und Siedlergemeinschaft den vielen Besucherwünschen gerecht zu werden, mit Musik und allerlei Schmankerl. Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1875 gegründet. Ein sehr rühriger Verein, der ein Feuerwehrhaus und ein eigenes Feuerwehrheim zusätzlich besitzt. Sie ist eine Bereicherung für alle Bewohner.

Hohenthan

Der namengebende Hauptort der ehemaligen Gemeinde mit einem Gebietsstand von 3062 ha und 650 Einwohnern im Jahr 1970 kam als egerländisches Reichsdorf 1296 durch Verpfändung und 1313 durch Kauf gemeinsam mit Bärnau und Griesbach an das Zisterzienserkloster Waldsassen. Dem stiftischen Richteramt Liebenstein eingegliedert, erstreckte sich die Gegend über dem waldreichen südöstlichen Zipfel des Stiftlandes bis zum Entenbühl (901 m), der sich einer intensiven Erschließung durch Jahrhunderte entzog und dann auch weiterhin noch waldreich blieb: im Urkataster von 1841/42 sind von 9030 Tagwerk des Areals der Steuergemeinde Hohenthan allein 5274 Tagwerk als Wald und nur 1783 Tagwerk als Äcker und 1232 als Wiesen ausgewiesen.

Die in Hohenthan erbaute Pfarrkirche St. Bartholomäus war seit 1313 dem Kloster Waldsassen inkorporiert und ihr Sprengel erstreckte sich mit Einschluss des im kurpfälzischen Pflegeamt Bärnau gelegenen Landsassengut Thanhausen im wesentlichen auf die gleichen Ortschaften wie in der dermaligen Gemeinde Hohenthan. Im südlichsten Teil war vom pfalz-sulzbachischen Amt Floß aus 1614 ein Glashüttenbetrieb gegründet worden, der sich im 18. Jahrhundert zu einer Siedlung erweiterte. Zur Unterscheidung mit einem zweiten Betrieb am Westhang des Entenbühls, der 1723 entstand, bürgerte sich für den älteren der Name Altglashütte und für den jüngeren die Ortsbezeichnung Silberglashütte oder Silberhütte ein. Frankengut und die Kriegermühle mit seinerzeit zwei Mahlgängen sind seit der zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg als Zugehörung zum stiftischen Richteramt Liebenstein überliefert, während Ödschönlind als ein Dorf als ein Ort mit neun Höfen und zwei Herbergsgütern und mit der Ostsbenennung Schönlind bereits im ältesten waldsassischen Salbuch aus dem Ende des 14. Jahrhunderts verzeichnet ist. Das Dorf ging im 15. Jahrhundert ein und wurde seit beginn des 18. Jahrhundert wieder aufgebaut und heißt seitdem Ödschönlind. Auch der Zeimatshof bestand schon im 14. Jahrhundert und wurde 1337 von Gottfried Gleißentaler als Seelgerät zum Kloster Waldsassen gestiftet.

Das Naabgütl samt dem Dorf Naab erwarb die Stadt Bärnau 1480 durch Kauf von Georg Thanhauser und galt fortan als ein dem Pflegeamt Bärnau einverleibtes Landsassengut und als Burggut im Besitz des Magistrats der Stadt Bärnau. Durch Vereinigung der 1808 gebildeten zwei Gemeinde- und Steuerdistrikte Hohenthan und Naab entstand die Rural- und Landgemeinde Hohenthan, die damals 87 Wohngebäude mit 125 Familien und 581 Einwohnern erfasste und mit den späteren hinzugekommenen neuen Einöden Hasenbühl und Ziegelhütte umfangmäßig der dermaligen Gemeinde Hohenthan entspricht.

Von alters her war Hohenthan der Sitz eines Gerichts. 1326 vermittelte der Richter von Hohenthan noch in einem Streit mit dem Kloster Waldsassen. Im alten Salbuch von 1400 ist das Leben des alten Richters, das nun die Richterin besitzt, erwähnt. Als der Ort in den Besitz des Klosters Waldsassen gekommen war, blieb diese Verwaltungsstruktur zumindest vorerst erhalten. In einem alten, undatierten Salbuch, das etwa aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stammt, ist dieses Gericht noch beschrieben.

Neben Hohenthan gehörten Weißenbrunn, Neuenreuth, Schönlind, Glatz, Waldhausen, Nötz und der Meierhof dazu. Viele dieser Orte existieren heute nicht mehr. Waldhausen und Schönlind lagen ebenfalls jahrhundertelang öde und wurden erst um 1700 bzw. um 1800 wiederbesiedelt. Spätestens um 1400 hat nach allgemeiner Auffassung das Gericht Hohenthan seine Eigenständigkeit verloren und wurde in das Gericht Liebenstein eingegliedert. Genannt werden (aus dem Bereich Hohenthan) Hohenthan, Zeimatshof, Urteil; Waldhausen, Schönfeld, Weißenbrunn, Neuenreuth und Schönlind. Im Prozess gegen den Linhart Beer 1521 wird zwar noch der Richter von Hohenthan erwähnt, der aber wahrscheinlich nur noch die Funktion eines Dorfführers hatte.

Weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage von Hohenthan unter www.hohenthan.de.

Iglersreuth

Kaltenmühle

Naab

Ödwaldhausen

Schwarzenbach

Silberhütte

Stöberlhof

Tännersreuth

Die Ortschaft Tännersreuth besteht derzeit aus 17 Wohnhäusern bzw. Bauernhöfen mit 57 Einwohnern  (Stand August 2010).

Das Dorf ist Hufeisenförmig angelegt und liegt auf einem Hügel mit westlichem Weitblick. Der überwältigende Ausblick beginnt in südwestlicher Richtung von Parkstein über den Steinwald mit Oberpfalzturm, Ochsenkopf, Kösseine, Schneeberg bis hin zum Tillenberg in nordöstlicher Richtung.

Erreichbar ist die Ortschaft über die Staatsstraße Tirschenreuth – Bärnau oder über Wendern und Ellenfeld. In der etwas abseits gelegenen und ruhigen Gegend lässt es sich hervorragend Leben.

Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage von Tännersreuth unter:
http://taennersreuth.npage.de
 

Thanhausen

Die Geschichte ist über Jahrhunderte bestimmt von den Ereignissen um das Schloß und die jeweilige adelige Gutsherrschaft vom ersten Nachweis der Hofmark bis zu deren Auflösung gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Anwesen und Bewohner standen in unmittelbarer, strenger Abhängigkeit und Verpflichtung dem Adelssitz gegenüber. Entweder aus dienstherrschaftlicher Zugehörigkeit dem Ursprung nach oder aufgrund von Besitzübereignung von Grund und Boden durch vertraglich geregelte Schenkung oder Überlassung mit im jeweiligen Grundbuchvermerk niedergelegter Gegenleistung, wie Naturalabgaben und vielseitige Dienstbarkeit.

Aufzeichnungen über die Ortschaft und ihre Zugehörungen wurden zweifellos im Zusammenhang mit den großen historischen Geschehnissen wie Hussitendrangsal, Reformation und Gegenreformation, Dreißigjährigem Krieg, Erbfolgekrieg und napoleonischen Kriegen geführt. Ihr Verlust lässt sich naheliegend auf die häufigen Besitzerwechsel des Landadelsgutes zurückführen. Deshalb muss sich die Geschichte unseres Ortes weitgehend auf Administrativakten stützen.

Schlosskirche St. Joseph
In der zur Pfarrei Hohenthan gehörenden Ortschaft Thanhausen befindet sich die sehenswerte Schlosskapelle der einstigen Freiherrn von Korb. Sie ist ein rechteckiger Saalbau mit zierlichem zwiebelgekröntem Ostturm und angebauter Sakristei.

Im Türsturz findet sich die Jahreszahl 1791. Nach einem Brand wurde sie 1893/95 wiederhergestellt. Im Innern zieht der neuromanische Hochaltar mit dem Altarbild des heiligen Josef und den schönen Statuen der heiligen Katharina und des heiligen Johannes Nepomuk die Blicke auf sich – ein charakteristisches Werk des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die Wirkung wird ergänzt durch eine Holzdecke mit Schablonenmalerei. Des weiteren finden sich noch Figuren der Maria Immaculata, des heiligen Josef und des heiligen Leonhard, eine Herz-Jesu-Statue sowie ein Kreuz. Unter der Empore befinden sich einige Grabsteine.

Wendern

Wendern liegt 650 m über Null und in der geographischen Mitte der Gemeinde Bärnau. Durch seine relativ hohe Lage ergeben sich schöne Blicke in die ganze Umgebung und insbesondere ins Bärnauer Tal.

Teil der Geschichte

Wendern blickt auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück die bis zum 14. Jahrhundert reicht. Besonders das Wenderer Schlossgut beherbergte so manche wichtige Persönlichkeit. So war unter anderem Magnus Bartels, der Stifter der bekannten Kapelle „Alter Herrgott“ im Wald bei Altmugl der Neffe des Obristen „Johann Bartels von Wendern“. Dieser hatte 1649 vom Kurfürst Maximilian I. von Bayern für seine Verdienste im 30jährigen Krieg das Wenderer Lehen erhalten. Magnus Bartels war Offizier (Kornett) im Bartel’schen Reiterregiment. Er wohnte anfangs in Wendern und zuletzt bis zu seinem Tod 1678 in Neualbenreuth. Eine etwas verkleinerte Kopie des „Alten Herrgott“ steht im Pfarrwald in der Nähe von Wendern.

Dorfhäuschen am Dorfanger– Zentrum der Ortschaft

Im Mittelpunkt des Dorfgeschehens steht das Dorfhäuschen auf dem Anger. Dieses Holzhaus wurde ohne jeglichen Zuschuss und ohne weitere Unterstützung ganz alleine von den Wenderer Einwohnern erworben, in Weiden abgebaut, in Wendern wieder aufgebaut, erweitert und innen ausgebaut. Alle Generationen (von 14 bis 75 Jahren) – die ganze Ortschaft - haben in monatelanger Kleinarbeit dieses Gemeinschaftshaus hergerichtet, das jetzt als Treffpunkt des Ortes dient.

Dorfangerfest

Seit 1987 findet auf dem Dorfplatz das alljährliche Dorfangerfest statt – nächstes Jahr bereits zum 25. mal. Es ist der Treffpunkt für alle Wenderer, den Nachbarortschaften, Bekannten und insbesondere das alljährliche Wiedersehen mit den „Weggezogenen“, die z. T. von sehr weit anreisen. 

Das Fest beginnt immer mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel am 1. Sonntag im Juli, abwechselnd am Naturdenkmal mit dem historischen Dorfkreuz oder der über 100 Jahre alten Dorfkapelle. Die Gäste feiern bei Sonnenschein unter den Birken oder geschützt im Festzelt. Am Sonntagnachmittag sorgen die Frauen für Kaffee und Kuchen. Für Kinder gibt es immer spezielle Aktionen. Am Montagabend wird der Maibaum verlost.

Maibaum

Alljährlich wird auf dem Dorfplatz der Maibaum aufgestellt. Der erste in einer Chronik erwähnte Maibaum der Oberpfalz stand bereits 1849 auf dem Dorfplatz in Wendern. Er wurde damals aus Anlass der Bauernbefreiung aufgestellt, weit vor der Tradition der gewöhnlichen Maibäume. Zum 150jährigen Jubiläum im Jahre 1999 gab es deshalb auf dem Dorfplatz ein historisches Maibaumfest, dass auch im Radio und Fernsehen übertragen wurde. Der historische Maibaum wurde mit der damaligen Tafelinschrift und alten Bauernwerkzeugen geschmückt.

Alte Silbermine

Die reichhaltige geologische Landschaft wird auch durch die alte Silbermine von Wendern unterstrichen. Von 1790 bis 1883 wurde mehrmals nach wertvollen Erzen gegraben – allerdings erfolglos. Die Mine wurde 2001 nach einem 120jährigen Dornröschenschlaf wieder entdeckt, freigelegt und der Eingang befestigt. Heute dient die alte Silbermine Fledermäusen und Amphibien als Winterquartier und ist für interessierte Besucher zugänglich.

Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“

Für die erfolgreiche Teilnahme beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ im Jahre 1996 wurde der Ortschaft eine Linde geschenkt und am Dorfanger gepflanzt. Zwei weitere Male wurde der Ortschaft eine Anerkennung ausgesprochen. Der Dorfanger wurde 2005 als einer der beiden schönsten Dorfplätze im Landkreis Tirschenreuth ausgezeichnet. Er ist das grüne und kulturelle Zentrum des Dorfes.